Chancen und Risiken von Grüner Gentechnik

Der Einsatz gentechnischer Methoden in der Landwirtschaft wird als „Grüne Gentechnik“ bezeichnet. Gentechnik ist Teil der Biotechnologie, die ein Oberbegriff für eine sehr große Anzahl von Verfahren, Produkten und Methoden ist.

Gentechnik ist der Prozess der Verwendung rekombinanter DNA (rDNA), um das Erbgut eines Organismus zu verändern. Traditionell hat der Mensch Genome indirekt manipuliert, indem er die Züchtung kontrollierte und Nachkommen mit gewünschten Merkmalen bevirzugte. Bei der Gentechnik handelt es sich um die direkte Manipulation von einem oder mehreren Genen. In den meisten Fällen wird ein Gen aus einer anderen Spezies in das Genom eines Organismus eingefügt, um ihm den gewünschten Phänotyp zu verleihen. Als Phänotyp wird in der Genetik das Erscheinungsbild, also die Menge aller Merkmale eines Organismus bezeichnet.

Ziele und Zwecke zum Einsatz von Gentechnik lassen sich wesentlich herunterbrechen:

Vorteile:

  1. Krankheiten bekämpfen und besiegen
  2. Beseitigung von Krankheiten bei Ungeborenen und Kleinkindern
  3. Potenzial, länger zu leben
  4. Produktion neuer Lebensmittel
  5. Organismen können „maßgeschneidert“ sein
  6. Schnelleres Wachstum bei Tieren und Pflanzen
  7. Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten
  8. Erweiterung der Felder von Forschung und Wissenschaft

Risiken und Gefahren:

  1. Bewertung im ethischen und moralischem Empfinden
  2. Es kann zu genetischen Defekten führen
  3. Begrenzt die genetische Vielfalt
  4. Grenzen: Kann es zu weit gehen?
  5. Gefährliche Krankheitserreger
  6. Reduzierung den Nährwert
  7. Negative Nebeneffekte
  8. Ungünstige Vielfalt

Chancen der Grünen Gentechnik

Krankheiten bekämpfen und besiegen

Krankheit kann als ein abnormaler biologischer Zustand definiert werden, der die Struktur oder Funktion eines Teils oder des gesamten Organismus beeinträchtigt. Einige Krankheiten werden durch genetische Störungen ausgelöst oder verschlimmert.Beim Menschen können genetische Störungen durch äußere Faktoren, wie krebsverursachende Moleküle oder Strahlung, verursacht werden oder sie können vererbt werden.

Wenn solche Mutationen bei Patienten nachgewiesen und eindeutig als Ursache für eine sie betreffende Krankheit identifiziert werden, besteht die Möglichkeit, die Krankheit auf genetischer Ebene zu behandeln mit dem Ziel, sie zu heilen. Diese Behandlung, bei der die genomische DNA des Patienten manipuliert wird, um die identifizierten Mutationen zu korrigieren, wird als Gentherapie bezeichnet.

Beseitigung von Krankheiten bei Ungeborenen und Kleinkindern

Vererbbare Krankheiten sind z.B. das familiäre Krebssyndrom. Eine genetische Störung kann das Ergebnis einer Chromosomenanomalie sein (z. B. Down-Syndrom) oder das Ergebnis einer oder mehrerer Mutationen in bestimmten Genen.

Potenzial, länger zu leben

Da wir mit der Gentechnik viele Krankheiten bekämpfen können, ist es wahrscheinlich, dass sich die Lebenserwartung der Menschen insgesamt erhöht. Gerade in armen Ländern, in denen einige Krankheiten den Tod vieler Menschen verursachen können, könnte auch die Entwicklung von gentechnisch veränderten Pflanzen für den medizinischen Einsatz eine große Maßnahme zur Entschärfung des Problems sein.

Produktion neuer Lebensmittel

Die Gentechnik schafft die Möglichkeit, neue Substanzen zu produzieren, die in die menschliche Nahrungskette gelangen können. Wir können Nährstoffe, Proteine und andere Elemente hinzufügen, die die Bevölkerung bei unsicherer Ernährung benötigt, um ein besseres Gesamtniveau der Gesundheit für jeden Einzelnen zu fördern.

Organismen können „maßgeschneidert“ sein

Mit Hilfe der genetischen Manipulation könnten wir die Vielfalt an Lebensmitteln und Getränken für unseren täglichen Konsum erhöhen. Darüber hinaus könnten wir die Ernteerträge weiter verbessern, da wir Pflanzensorten schaffen könnten, die gegen alle Arten von Schädlingen resistent sind. Auf diese Weise könnten wir genügend Nahrung für die gesamte Weltbevölkerung bereitstellen und den Hunger wirksam bekämpfen.

Schnelleres Wachstum bei Tieren und Pflanzen

Tiere und Pflanzen können gentechnisch verändert werden, um schneller zu wachsen und zu reifen. Zum Beispiel können Nutzpflanzen modifiziert werden, um ihre Erträge zu erhöhen. Nutzpflanzen werden so modifiziert, dass sie ungünstige Bedingungen wie Hitze oder Licht überleben.

Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten

Der Prozess der Gentechnik macht es möglich, schädlingsresistente Pflanzen zu schaffen, selbst wenn sie in Form von Saatgut vorliegen. Dieser Prozess kann sogar dazu verwendet werden, den Verderb von Lebensmitteln zu reduzieren, so dass die Lebensmittel länger lagerbar sind.

Erweiterung der Felder von Forschung und Wissenschaft

Die Forschung ist sehr weitläufig und steht in bestimmten Feldern erst am Anfang. Hier ergeben sich Chancen für bisher unbekannte Komponenten.

Risiken und Gefahren von Grüner Gentechnik

Bewertung im ethischen und moralischem Empfinden

Viele Anhänger von Religionen sind strikt gegen Gentechnik, da sie der Meinung sind, dass „Gott spielen“ keine Aufgabe des Menschen sein sollte. Es gibt auch ethische Bedenken, wenn die genetische Manipulation ein gültiges Instrument wird, um den Verlauf unseres Lebens zu verändern.

Es gibt auch das Argument, dass Krankheiten ein natürliches Phänomen sind und dass sie eine Rolle in der Natur spielen, da sie über einen ziemlich langen Zeithorizont der Evolution bestanden haben. Darüber hinaus gibt es viele Wissenschaftler, die glauben, dass die Erschaffung von „Designer-Babys“ möglicherweise nicht im besten Interesse der Menschheit ist.

Wenn es perfektioniert wäre, könnten Eltern die Augenfarbe, die Haarfarbe oder sogar das Geschlecht des Babys wählen. Dies könnte zu einem Optimierungswettbewerb in unserer Gesellschaft führen, der, wenn er zu weit getrieben wird, auch enorme negative Auswirkungen haben kann.

Es kann zu genetischen Defekten führen

Die Gentechnik kann auch Nebenwirkungen oder unbekannte Ergebnisse hervorrufen. Bestimmte Veränderungen einer Pflanze oder eines Tieres können bei manchen Menschen unvorhergesehene allergische Reaktionen hervorrufen, die in ihrer ursprünglichen Form nicht aufgetreten sind. Andere Veränderungen könnten zu einer Toxizität eines Organismus für den Menschen oder andere Organismen führen.

Begrenzt die genetische Vielfalt

Veränderungen an einer Spezies „von Außen“ können negativen Einfluss auf diesen evolutionären Prozess haben. Es ist ein Prozess, der letztendlich die Vielfalt verringert, weil die Stärke der künstlich beeinflussten Art die andere überwältigen würde.

Grenzen: Kann es zu weit gehen?

Gentechnik eröffnet auch die Möglichkeit, genetische Analysen („Screening“) und Veränderung („Engineering“) von tierischen und menschlicher Genetik vorzunehmen. Eine Hauptfrage in der Debatte darum ist, ob es Wissenschaftlern erlaubt sein sollte, neue gentechnische Techniken einzusetzen, um die Gene menschlicher Eizellen, Spermien oder Embryonen zu bearbeiten – ein äußerst umstrittener Schritt, der eine Reihe von heiklen Sicherheits- und ethischen Fragen aufwirft.

Gefährliche Krankheitserreger

Da sich die Wissenschaft noch in einem frühen Stadium des Verständnisses der Genetik befindet, können Genmanipulationen bei unserem derzeitigen Stand des genetischen Verständnisses sogar mehr schaden als nutzen. Fehler können sogar zur Entstehung neuer Krankheiten.

Reduzierung den Nährwert

Die Besorgnis über den Nährwert von Produkten rührt daher, dass einige Produkte auf Kosten eines abnehmenden Nährwerts groß und schnell wachsen können.

Negative Nebeneffekte

Die Gentechnik birgt auch ein Risiko für die menschliche Gesundheit. Zum Beispiel können gentechnisch veränderte Lebensmittel langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. Es können als unerwünschte Nebeneffekte Unverträglichkeiten und Allergien auftreten.

Ungünstige Vielfalt

Die Gentechnik könnte unbekannten Hybride erzeugen, die für die Gesellschaft unvorhersehbare Ergebnisse liefern würden. Unsere Bemühungen, Nahrungsmittel zu erzeugen, könnten zu Ernten führen, die wir nicht mehr konsumieren können. Die Herstellung von Medikamenten in Pflanzen könnte dazu führen, dass Bakterien und Viren resistenter gegen sie werden. Der Widerstandseffekt ist nie dauerhaft.